Nach der Gründung der Genossenschaft ist weiterer Meilenstein für das Nahwärmevorhaben erreicht
Die Planungen werden nun konkreter. In der Gründungsversammlung der Energiegenossenschaft Rasdorf eG am 29.10.2021 wurde das Mindestziel von 150 Mitgliedern ausgegeben. So viele Anschlüsse braucht es in Rasdorf zur Erreichung der Rentabilitätsgrenze. Dieses Ziel konnte bereits übertroffen werden, denn deutlich mehr Haushalte sind schon jetzt beigetreten. Die Investition wird sich für die Mitglieder der Genossenschaft rechnen. Aufgrund der Kosteneinsparung gegenüber Ölheizungen ist das Interesse groß. Somit kann das Vorhaben nun in die nächsten Entwicklungsschritte gehen.
Zunächst wird in den kommenden Wochen der Trassenplan aktualisiert. Der legt fest, durch welche Straßen die Rohrleitungen verlaufen sollen. Im nächsten Schritt wird dann die bereits vorliegende Machbarkeitsstudie an die neuen Zahlen angepasst. Dies ist erforderlich, damit die Genossenschaft die notwendigen Förderanträge für die Realisierung stellen kann.
Es ist möglich, zunächst nur die Übergabestation im eigenen Haus installieren zu lassen. Die Wärmeabnahme kann auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Der Anschluss vieler Haushalte in Rasdorf an das Nahwärmenetz wird ein äußerst effektiver Beitrag zum Klimaschutz und der Reduktion von Treibhausgasen sein. Hinzu kommt, dass sich damit Kosten für die Energieversorgung in den angeschlossenen Haushalten einsparen lassen. Das Projekt verbindet Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz.
Der Anschluss an das Nahwärmenetz bedeutet auch eine signifikante Wertsteigerung für Immobilien und Grundstücke. Dies gilt auch für unbebaute Grundstücke. Die Genossenschaft bittet daher insbesondere die Eigentümer von Baulücken mit dem Vorstand oder der Arbeitsgruppe Kontakt aufzunehmen, um Anschlussmodalitäten abzustimmen. Weiterhin können bei einem Co2-neutralen Nahwärmeanschluss bei einem Neubau oder einer energetischen Sanierung nach Kriterien von KfW bzw. BAFA und damit mit einer eventuellen Förderung erhebliche Baukosten eingespart werden.
Noch ist es weiterhin möglich, der Genossenschaft beizutreten. Bürgerinnen und Bürgern, die noch offene Fragen haben, wird empfohlen, sich an den Vorstand der Energiegenossenschaft, Andreas Martin, Michael Hahn und Martin Zentgraf oder an ein Mitglied der Arbeitsgruppe Nahwärme Rasdorf zu wenden. Auch auf der Gemeindeverwaltung können Informationen über die Beitrittskonditionen eingeholt werden. Auf der Website der Point-Alpha-Gemeinde Rasdorf sind zudem alle wichtigen Fragen und Antworten versammelt.
Nutzen Sie die einmalige Chance und werden Sie Mitglied der Energiegenossenschaft Rasdorf.
Hier noch wichtige Fragen und Antworten zum Anschluss an die Nahwärme
Wie kommt die Nahwärme ins Haus?
Vom Nahwärmenetz in der Straße wird die Hausanschlussleitung über das Grundstück in den Heizungsraum verlegt und an die Übergabestation angeschlossen. Dafür ist eine Kernbohrung erforderlich, durch die die Hausanschlussleitungen (Vorlauf und Rücklauf) in das Gebäude geführt werden. Danach wird die Wand wieder wasserdicht verschlossen. Diese Arbeiten übernimmt die Genossenschaft.
Welche Aufgabe hat die Übergabestation?
Das heiße Wasser des Nahwärmenetzes wird mit Hilfe von Pumpen zu den Häusern transportiert (Vorlauf). Die Übergabestation enthält einen Wärmetauscher, der die Wärme auf den hausinternen Heizkreislauf überträgt. Das abgekühlte Wasser fließt zurück in das Nahwärmenetz zur Heizzentrale (Rücklauf). Über den Wasserdurchfluss und die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf wird mit Hilfe des in der Übergabestation integrierten Wärmemengenzählers die abgenommene Wärme ermittelt.
Wer übernimmt die Hausanschlusskosten?
Im Zuge der Tiefbauarbeiten übernimmt die Genossenschaft die Beauftragung der Leitungsverlegung ins Haus bis zur Übergabestation und die Installation der Übergabestation. Die Übergabestation bleibt dabei Eigentum der Genossenschaft.
Alles nach der Übergabestation fällt in die Zuständigkeit des Hauseigentümers. Wie z.B. die Einbindung des hauseigenen Heizungskreislaufs, eventuelle Demontage des Heizkessels und der Öltanks. Diese Kosten des Hauseigentümers werden auf Antrag nach BEG gefördert.
Was wird aus meinem alten Heizkessel, Brenner und Warmwasserspeicher?
Dies ist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten.
Beispiele:
Fall1:
Warmwasserspeicher ist vom Heizkessel mit Brenner getrennt, Anlage ist technisch in Ordnung und jünger als 10 Jahre ==> versuchen den Heizkessel mit Brenner zu verkaufen (z.B. über Kleinanzeige), der Warmwasserspeicher kann weiter genutzt werden.
Fall 2:
Warmwasserspeicher ist in Heizkessel mit Brenner integriert, Anlage ist technisch in Ordnung und jünger als 10 Jahre ==> Brenner wird nicht mehr benötigt und kann verkauft werden, Heizkessel wird stillgelegt und der Warmwasserspeicher kann weiter genutzt werden.
Fall 3:
Warmwasserspeicher ist vom Heizkessel mit Brenner getrennt, Anlage ist technisch in Ordnung und älter als 10 Jahre ==> Verkauf von Heizkessel und Brenner lohnt sich nicht, stilllegen bzw. verschrotten. Je nach Zustand (wie z.B. Verkalkung) kann der Warmwasserspeicher weiter genutzt werden, eventuell lohnt sich der Austausch.
Fall 4:
Warmwasserspeicher ist in Heizkessel mit Brenner integriert, Anlage ist technisch in Ordnung und älter als 10 Jahre ==> Brenner wird nicht mehr benötigt und wird stillgelegt bzw. verschrottet, Heizkessel wird stillgelegt und der Warmwasserspeicher kann je nach Zustand (Verkalkung) weiter genutzt werden, eventuell lohnt sich die Anschaffung eines neuen Warmwasserspeichers.
Was passiert mit den Heizöltanks?
Entweder diese verbleiben an ihrem Ort nehmen aber auch weiterhin Platz weg. Oder der Hauseigentümer lässt sie auf eigene Kosten ausbauen und gewinnt zusätzlichen Raum.
Kann ein vorhandener Holzofen oder eine thermische Solaranlage genutzt werden?
Ja, selbstverständlich können alle vorhandenen Anlagen weiterhin betrieben und auch genutzt werden.
Kann ich mich auch zu einem späteren Zeitpunkt anschließen lassen?
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. In Straßenabschnitten, in denen keine Nahwärmeleitung liegt, ist ein Anschluss nicht möglich. Während der Planungsphase des Nahwärmeprojektes wird das Nahwärmeleitungsnetz anhand des Wärmebedarfs der Teilnehmer ausgelegt. Sollte die Auslastungsgrenze des Nahwärmenetzes erreicht sein, ist ein späterer Anschluss auch in den Straßenabschnitten mit Nahwärmeleitung nicht mehr möglich. Außerdem ist ein einzelner Anschluss (Straße öffnen, Netz absperren, T-Stück setzen, Leitung durch das Grundstück, Kernbohrung, Verrohrung im Keller, Installation der Übergabestation, elektrischer Anschluss, …) mit erheblichem Mehraufwand und Kosten verbunden, die nicht von der Genossenschaft getragen werden.
Warum sollte ich auf Nahwärme umsteigen?
Sie sind unabhängiger von fossilen Energien, die einerseits immer teurer werden, anderseits auch starken Schwankungen unterliegen. Die Spekulation, wann der beste Zeitpunkt zum Ölkauf ist, entfällt. Stattdessen wird mit Hackschnitzeln aus heimischen Forsten geheizt. So bleibt das Geld in der Region und weite Transportwege entfallen. Damit sinken die CO2 -Emissionen gleich doppelt. Des Weiteren benötigen Sie keine eigene Heizungsanlage mehr, es entfallen Wartungs- und Instandhaltungskosten sowie die zukünftige Investition in eine neue Heizungsanlage. Auch um verschärfte Abgasnormen müssen Sie sich keine Gedanken machen. Zusätzlich wird im Haus durch den Wegfall der Heizung Platz geschaffen, den Sie anderweitig nutzen können.
Woher kommt das Holz und holzen wir damit den Wald ab?
Holzhackschnitzel kommen aus der Region. Sie werde aus Waldrestholz hergestellt, das beim Durchforsten der Wälder, bei der Pflege entlang der Autobahn und Bahnschienen entsteht.
Was passiert, wenn jeder mit Holz heizt?
Im deutschen Wald stehen derzeit mehr Holzvorräte als in jedem anderen europäischen Land zur Verfügung. In Deutschland wächst heute mehr Holz nach, als genutzt wird. Es wird davon ausgegangen, dass sich der Vorratsaufbau in den nächsten 15-20 Jahren noch weiter entwickelt.
Ein Szenario, in dem der gesamte Wärmebedarf Deutschlands aus Holz bereitgestellt wird, ist schwierig zu bewerten, da es mit der Wirklichkeit kaum zu vereinbaren ist. In der Wissenschaft werden mehrere Zukunftsszenarien untersucht, die sich an den Klimaschutzzielen der Bundesregierung orientieren. Der Wärmebereitstellung aus Biomasse wird dabei eine tragende Rolle zugesprochen.
Auch wer bisher nicht zu den gemeldeten Interessenten gehört, kann noch Mitglied der „Energiegenossenschaft Rasdorf eG” werden.
Die Satzung der Energiegenossenschaft Rasdorf eG finden Sie hier auf der Seite. Bei Fragen zur Satzung oder zum Beitritt bitte wenden an:
Martin Zentgraf, Tel. 06651 1255
Arbeitsgemeinschaft der Energiegenossenschaft Rasdorf eG
v.l. Bürgermeister Jürgen Hahn, Karl-Hermann Schreiber, Hans-Jürgen Stark, Vitalij Agapov, Michael Hahn, Martin Zentgraf, Peter Radecker, Wolfhard Herber, Christoph Priller, Andreas Martin, Klaus-Peter Sauerbier