Digitales Museum Rasdorf

Vor den Sehenswürdigkeiten des Ortes wurden Tafeln mit QR-Codes installiert. Mit jedem handelsüblichen Smartphone lassen sich die Codes über die Handykamera einscannen. Anschließend erfolgt die automatische Verlinkung auf die Website digitales-museum-rasdorf.de.

Dort finden die Besucher die wichtigsten Informationen zu den Sehenswürdigkeiten und historische Fotografien aus mehr als 100 Jahren Dorfgeschichte. Eine Besonderheit sind „Zeitzeugen-Videos“ mit erlebten Begebenheiten. 

Der Anger

Der Rasdorfer Anger ist mit einer Ausdehnung von 170m zu 75 m der größte Dorfplatz Hessens. Zur ursprünglichen Bestimmung als Viehlagerstelle bei Nacht kam später die Verwendung als Umspann- und Handelsplatz für die Handelsstraße Frankfurt-Leipzig (Antsanvia) und als Lagerplatz für die Wallfahrer zum Gehilfersberg.

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Gedenkstätte „Point Alpha“

Die Gedenkstätte Point Alpha befindet sich an der hessisch-thüringischen Grenze auf dem Rasdorfer Berg. Point Alpha galt als „der heißeste Punkt im Kalten Krieg“ und war bis 1989 der wichtigste Beobachtungsstützpunkt der U.S. Army an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Es lag mitten im Zentrum der NATO Verteidigungslinie Fulda-Gap, in der im Ernstfall ein Angriff der Truppen des Warschauer Paktes befürchtet wurde. Hier standen sich die Vorposten von Nato und Warschauer Pakt Jahrzehnte Auge in Auge gegenüber.

Gehilfersbergkapelle St. Maria und Vierzehn Nothelfer

Nordwestlich von Rasdorf auf einem 453 m hohen Basaltkegel gelegene Wallfahrtskapelle zu Ehren der hl. 14 Nothelfer. Sie wurde während der Regierungszeit von Fürstabt Schenk von Schweinsberg (1623-32) anstelle einer zerstörten Kapelle errichtet. 1681 erfolgte die Altarweihe. Vom 18. Jahrhundert an ist der Gehilfersberg einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte des Fuldaer Landes.

1996 fiel die Kapelle einem Brandanschlag zum Opfer und wurde bis auf die Grundmauern zerstört. Durch Spenden und tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung konnte sie in nur einem Jahr originalgetreu wiederaufgebaut und im Mai 1997 wieder eingeweiht werden.

Vom Gehilfersberg aus bietet sich dem Wanderer ein herrlicher Rundblick über das Hessische Kegelspiel, nach Thüringen und zu den Ausläufern der Rhön.

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Pfarrkirche St. Johannes der Täufer und Cäcilia

780/81 wurde die Mark Rasdorf an das Kloster Fulda geschenkt. Erstmals urkundlich erwähnt wird Rasdorf 815 als „Ratestorph“. 831 errichtete der berühmte Abt und Lehrer von Fulda, Rhabanus Maurus, in Rasdorf eine Steinkirche.  1274 war diese Kirche baufällig und es entstand unter Verwendung alter romanischer Bauteile eine neue, im äußeren Erscheinungsbild gotische Kirche, die heutige Stiftskirche.

Die Hauptsehenswürdigkeiten der Kirche sind die acht Säulen mit ihren Kapitellen. Es wird vermutet, daß diese kunstgeschichtlich hochbedeutsamen Säulen und Kapitelle auf eine byzantinische Künstlergruppe zurückgehen, die am ottonischen Kaiserhof arbeitete. Sechs Säulen im griechischen Stil teilen das hochstehende Langhaus von zwei niedrigeren Seitenschiffen. Unter der Westempore finden sich zwei gedrungene Säulen im romanischen Stil mit seltenen Tierkapitellen. Kunsthistoriker halten diese den Werken in Ravenna ebenbürtig.

Das älteste Ausstattungsstück der Kirche ist der Taufstein. Er hat eine Form, die an einen Taufstein erinnert, der in einer Darstellung des hl. Bonifatius bei einer Heidentaufe erscheint.

Die Stiftskirche in Rasdorf gilt als eine der bedeutsamsten Dorfkirchen in Hessen und ist wohl die architektonisch wertvollste der Diözese Fulda.

Der Wehrfriedhof

Die noch gut erhaltene mittelalterliche Anlage des Wehrfriedhofes in Rasdorf findet in Hessen kaum ihresgleichen. Mit einer hohen Mauer und vier Wehrtürmen versehen, in die Schießscharten eingemauert sind, bot sie in kriegerischen Zeiten Schutz für die Rasdorfer Bevölkerung.

Hier stand die eigentliche Pfarrkirche der Rasdorfer, die Anfang des 13. Jahrhunderts errichtete Michaelskirche. 1836 wurde diese gegen den Widerstand der Bevölkerung abgerissen. Symbolisch wurde hierfür bei der jüngsten Umgestaltung des Friedhofs eine gemauerte Ecke hochgezogen, die die noch vorhandene Grundmauer der ehemaligen Pfarrkirche sichtbar macht. Eine Infosäule in diesem Bereich informiert Besucher über das ehemalige Kirchengebäude. Mit einem QR-Code kann eine Audiodatei mit weiteren Informationen zu Kirche und Wehrfriedhof abgerufen werden.

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