Bei frühlinghaftem sonnigen Herbstwetter waren viele Rasdorfer und auswärtige Gäste gekommen, um die Eröffnung des Digitalen Museums mitzuerleben. Ein Spaziergang durch die Geschichte mit dem Smartphone.
Das Digitale Museum kostet keinen Eintritt, man muss keine Öffnungszeiten beachten, den Museumsrundgang kann man an jeder der sechs Stationen beginnen, den Rundgang unterbrechen und wieder neu beginnen.
Am Dorfanger Rasdorf, dem größten in Hessen, steht die Informationstafel mit Anleitung zur Nutzung. Man braucht ein WLAN-fähiges Smartphone, scannt den QR-Code zur Route und klickt auf den sich öffnenden Link und folgt dem eingezeichnet Weg.
An jeder der Stationen Dorfanger, Stiftskirche, Braugasse, Stiftsherrenhaus, Geisaer Tor und Wehrfriedhof ist ebenfalls ein QR-Code zu finden. Geöffnet erhält man geschichtliche und zeitgemäße detaillierte Informationen. Zudem findet man Zeitzeugen-Videos von Gisela Budenz, Gisela Falkenhahn-Klee, Hermann-Josef Hahn, Rosemarie Orzechowski und Rüdiger Stark.
Die Idee, Geschichte erlebbar und leicht zugänglich zu machen, habe die Geschichtsabteilung des Vereins zur Förderung der Heimat- und Kulturpflege Rasdorf mit ihrer Vorsitzenden Gisela Falkenhahn-Klee gehabt. Seit 25 Jahren arbeitet dieser die Rasdorfer Geschichte auf, sammelt historische Bilder und Text, die von Marita Heere in intensiver Arbeit digitalisiert und archiviert werden, betonte Karl Hohmann, Vorsitzender des Vereins bei der Eröffnung.
Mit dem aus Rasdorf stammenden Geschichtswissenschaftler Dr. Maximilian Kutzner habe man einen kompetenten Partner zur Umsetzung der Idee gefunden. Im Rahmen von IKEK und zu 80% gefördert aus dem Regionalbudget des Vereins Natur und Lebensraum Rhön sei so das „Digitale Museum Rasdorf“, das erste seiner Art in Hessen, entstanden, so Bürgermeister Jürgen Hahn.
Das neue Format zeichnet sich dadurch aus, dass es durch weitere Sehenswürdigkeiten und historische Orte von Rasdorf ergänzt werden könne. Damit sei die Point-Alpha-Gemeinde einen wichtigen Schritt in die Zukunft gegangen, indem der Ort und seine Geschichte in zeitgemäßer Form dargestellt werde, anders als in der alten Form eines Heimatmuseums. Der Vorteil sei, dass das Digitale Museum keines Personalaufwands bedürfe und damit keine Kosten verursache, lasse man die Erweiterung mal außen vor.
Vereinsvorsitzender Karl Hohmann und Bürgermeister Jürgen Hahn dankten den vielen Akteuren der Geschichtsabteilung, Marie-Luise van Thiel für die gemeindliche Unterstützung und besonders der Geschichtsmanufaktur für die Leistung, innerhalb eines halben Jahres das Projekt lebensfähig zu machen. Ein besonderer Dank gelte den Zeitzeugen, die ihre Beiträge emotional eingebracht hatten.
Das Digitale Museum Rasdorf ist ein Projekt, das Schule machen dürfte und zukünftig sicher in anderen Gemeinden umgesetzt werden wird.