Bürgermeister Jürgen Hahn brachte den Entwurf des Grundhaushalts 2021 des Gemeindevorstandes der Point-Alpha-Gemeinde Rasdorf in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung am 29.10.2020 ein.
In seinen Ausführungen blickte er zunächst auf das Jahr 2020 zurück. Er informierte über die Auswirkungen der Corona-Krise, den Spielturm der Hrabanusschule, der erneut über ein Ausbildungsprojekt der Firma Wiegand entstanden sei. Für das sehr gelungene und auf Rasdorf bezogene Spielgerät sprach er den Auszubildenden und der Firma Wiegand seinen Dank aus. Weiterhin berichtete er über die abgeschlossenen Modernisierungsmaßnahmen des gemeindlichen Bauhofes, über die Neuanschaffung von Tischen und Stühlen für das DGH und den Feuerwehrschulungsraum Setzelbach sowie den Vereinsraum im DGH Grüsselbach, dem Start der Feierabendmärkte durch den Verein Rasdorfer GenussKultur, die Übergabe der Bescheide für die Anerkennung der Point-Alpha-Gemeinde als Förderschwerpunkt 2020 – 2027 in der Dorfentwicklung in Hessen und die Förderung der Renaturierung des Goldbaches durch Staatsministerin Priska Hinz, die Anschaffung eines Akku-Rasenmähers für die Friedhofspflege, das Marktbudenprojekt mit Jugendlichen unter der Leitung von Josef Zechmeister in den Sommerferien, die Umstellung der Beleuchtung in der Kindertagesstätte auf LED und die neuen Begrüßungsschilder an den Ortseingängen von Grüsselbach.
Aus dem Investitionsprogramm der Jahre 2021 bis 2024 stellte er einige wesentliche Projekte, wie z. B. Nahwärmeprojekt OT Rasdorf mit Leerrohrsystem für Breitband, Ausbau Oberes Geisaer Tor, Renaturierung des Goldbaches, Neuanschaffungen Fuhrpark Bauhof, Erwerb von Baulücken, Leerständen und landwirtschaftlichen Grundstücken, Verbesserungen der Trinkwasserversorgung, Ausbau von Radwegen, Verbesserungen am Wertstoffhof, Ersatzbeschaffung von Feuerwehrfahrzeugen für die Ortsteilwehr Rasdorf vor.
Der Ergebnishaushalt 2021 schließe mit einem Fehlbetrag in Höhe von 1.245.921,00 € ab. Dieser Fehlbetrag komme einerseits durch die Corona bedingten Einbrüche bei der Gewerbesteuer von 1,3 Mio. auf 400.000,00 € sowie der Finanzstärke der Gemeinde aus den Vorjahren zustande. Die Einstufung als finanzstark habe zur Folge, dass Rasdorf im Jahr 2021 keine Schlüsselzuweisungen des Landes erhalte und eine erhöhte Kreis- und Schulumlage an den Landkreis abführen müsse. Diese Mindererträge und Mehraufwendungen in Höhe von 1.235.500,00 € könnten durch Einsparungen nicht aufgefangen werden. Für die kommenden Jahre gehe der Gemeindevorstand davon aus, dass die Gewerbesteuer wieder steige, die Finanzkraft sinke und wieder Überschüsse im Ergebnishaushalt erzielt würden. Deshalb werde für das Jahr 2021 von Steuer- und Gebührenerhöhungen abgesehen. Besonders freue ihn, dass gerade in der Corona-Krise die Vereinsförderung unverändert erhalten bleibe.
In den vergangenen Jahren seien einige Projekte auf den Weg gebracht, die nun insbesondere mit dem Großprojekt Renaturierung des Goldbaches umgesetzt würden. Hier komme die Kommune mit ihrem antizyklischen Verhalten ihrer Verantwortung mit Unterstützung der Wirtschaft in Krisenzeiten durch öffentliche Aufträge nach. Deshalb seien die geplanten Investitionen im kommenden Jahr in Höhe von 1.859.000,00 € nicht nur für den Ausbau und den Erhalt der Infrastruktur wichtig, sie dienten gleichzeitig der Ankurbelung der Wirtschaft und zur Überwindung der Corona-Krise.
Die Investitionen im Jahr 2021 und den Folgejahren machten es jedoch notwendig, nach vielen Jahren wieder Kredite aufnehmen zu müssen. Im kommenden Jahr seien zunächst 150.000,00 € notwendig und vorgesehen. Nach der Finanzplanung würden die Jahre 2022 bis 2024 wieder mit einem Überschuss des Ergebnishaushaltes abschließen. Diese Überschüsse seien jedoch nur dann zu erzielen, wenn weiterhin solide und sparsam mit den Finanzmitteln umgegangen werde.
Mit den Investitionen in den kommenden Jahren stärke man die Infrastruktur, baue sie aus und sichere die Zukunft der Point-Alpha-Gemeinde Rasdorf. Durch weitere Modernisierung und Sanierung der Trinkwasserversorgungsanlagen werde diese für die kommenden 30 Jahre zukunftssicher aufgestellt. Hierzu werde ein Kommunales Wasserkonzept aufgestellt. Der stetige Erwerb von Grund und Boden sowie von Immobilien mit Leerständen trage dazu bei, dass Wohnungssuchende in unserer Gemeinde bleiben könnten bzw. neue Bürgerinnen und Bürger in Rasdorf eine Wohnung fänden. Damit werde nicht nur Leerstand beseitigt, es werde auch ein wichtiger Beitrag gegen die Landflucht geleistet und es könnte weiterhin auf die Ausweisung von Neubaugebieten verzichtet werden. Damit werde die Auslastung der bestehenden Infrastruktur verbessert und für die Siedlungsentwicklung werde kein wertvoller landwirtschaftlicher Boden versiegelt und in Anspruch genommen.
Auch die erheblichen Investitionen in Feuerwehrfahrzeuge seien wichtig, richtig und auch notwendig. Dadurch werde die Einsatzfähigkeit und die Sicherheit der Feuerwehrkameradinnen und –kameraden gewährleistet und trage zu mehr Sicherheit der Bürger/innen bei. Der Bauhof werde Zug um Zug mit neuen Fahrzeugen und Geräten ausgestattet, um trotz geringem Personal schlagkräftig zu bleiben und die Vielzahl der Aufgaben zu bewältigen. Dabei werde in Zukunft auch in diesem Bereich vermehrt auf Elektromobilität gesetzt. In Wirtschafts-, Rad- und Wanderwege wird weiter stetig investiert.
Auch in den kommenden Jahren sei ein absolut wirtschaftlicher Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln erforderlich, um die Point-Alpha-Gemeinde Rasdorf handlungsfähig zu halten.